BDSM Tipps: wie geht eigentlich Switchen für Einsteiger?

BDSM Tipps: wie geht eigentlich Switchen für Einsteiger?

Könnt ihr mit BDSM etwas anfangen? Liebt ihr das Spiel mit Rollen, mit Dominanz und Unterwerfung, mit Sinnen und Wahrnehmungen und darf da vielleicht auch etwas Lustschmerz darin vorkommen? Bingo! Dann habt ihr euch eine spannende Sexualität gewählt. Aber wer übernimmt denn nun welche Rolle? Und was, wenn beide eigentlich auf derselben Seite stehen?

Alles ist wie immer einfach, wenn durch glücklichste Fügung Zwei wie perfekte Puzzleteile ineinander passen. Kennt jeder. Oft gewünscht, selten erhalten, der Teufel steckt im Detail und sexuelle Leidenschaften lassen sich leider nicht ebenso einfach lösen, wie ein Putzplan.

Was also tun, wenn das Lustpuzzle BDSM nicht ebenso gut passt, wie das Alltagspuzzle? Die BDSM Szene hat sich dafür den schönen Begriff „switchen“ ausgesucht und meint damit Menschen, die beide Seiten ebenso mögen, wie gut bedienen können. Soweit zur Theorie und die mag gerade noch funktionieren, wenn einfach zwei Spielkinder aufeinander treffen, denn die Spielwiese braucht kein Oben und kein Unten, da trifft man sich in der Mitte und fließender Rollentausch ist fast so einfach wie ein Stellungswechsel.

Sobald wir uns aber in sehnsuchtsvollen BDSM Ambitionen bewegen, die in den seltensten Fällen frei gewählt sind, dann überwiegen meist die Bedürfnisse und eine Session ist eben nicht vergleichbar mit einem reinen Spiel. Switcher vergrößern z.B. auf Datingseiten ihre Matchingchancen. Aber wenn wir hier mal ganz ehrlich sind, dann hat jeder Switcher eine klar bevorzugte Seite, die er auch mit größtem Wunsch und Wollen nicht losbekommt. Das spüren beide Seiten und wenn Tun und Fühlen nicht zusammenpasst, dann schleichen sich so fade Gedanken, wie „Dienstleister“ oder „Erfüllungsgehilfe“ ein. Schade, denn eigentlich wollten da ja Zwei, ganz besondere Momente miteinander teilen.

Ich kann euch nur von Herzen empfehlen: wenn ihr switcht, dann tut dies mit einem klaren Auftrag. Wisst um eure bevorzugte Seite und wählt die andere bewusst, wenn ihr sie heute, mit genau diesem Menschen wirklich erfüllen wollt. Erwartet nicht, dass die andere „auch noch drankommen sollte“, sondern entscheidet klar und zieht durch.

Das klingt jetzt ziemlich sachlich und wenig lustvoll? Naja, manchmal geht es um Entscheidungen und nur entschieden erreiche ich Ziele. BDSM ist eine Reise durch stürmische Gewässer. Wenn ihr nur die Elbe hochschippern wollt, dann reicht eine kleine Nussschale und ihr bekommt das Ding schon gemeinsam gesegelt. Wenn ihr aber Richtung Fidschis unterwegs seid, dann muss eine/r auf die Brücke. Der braucht Ahnung von Navigation und muss die Kräfte des Maschinenraums richtig einschätzen können. Und wenn der/die Käpten während der ganzen Fahrt eigentlich lieber den Service übernehmen würde, oder das halbherzige Personal lieber die volle Entscheidung hätte, dann kentert ihr mit großer Chance noch auf dem Atlantik.

Ein Hoch auf die Eingängigkeit von Bildsprache, nicht wahr? Und was ist nun, wenn beide auf die Brücke wollen, mit Begeisterung navigieren und die Maschinen auf volle Kraft voraus stellen möchten? Nun ja… die haben fast so etwas wie Glück, denn beim heiligen Klabautermann: meist bekommen sie den schweren Kahn nicht mal aus dem Hafen. Tipp vom Profi: nehmt zwei Schiffe, wählt für jedes die passende Crew und feiert eure außerordentlich tollen Fahrten, erst gemeinsam nach erfolgreichem Einlaufen: auf den Fidschis.

Allzeit gute „Fahrt“ und bleibt lustvoll!

Foto (c): Vaner / Pexels

Teilen macht glücklich!